Projekte

Auf dieser Seite stellen wir vor allem länger andauernde und noch laufende Projekte vor.
Zu den interessantesten Projekten, die im Rahmen des Rumpelstilzchen-Literaturprojekts in den letzten Jahren realisiert worden sind, gehören die Kooperationen mit bildenden Künstler/inne/n.
Der Dialog unter Verwendung so unterschiedlicher Zeichensysteme/Sprachen macht die Entwicklung komplexer „Übersetzungsstrukturen“ notwendig. Die kreative Auseinandersetzung bietet einen individuellen Weg der Beschäftigung mit bildender Kunst und ihrer Sprache. Dabei zeigte sich immer wieder, wie sehr die Autor/inn/en die Künstler/innen mit ihrer Sicht auf Bilder überraschten. Umgekehrt haben die Autor/inne/n sich immer wieder auch damit auseinanderzusetzen, wie der/die Künstler/in ihre Texte aufnimmt und dabei oft ganz andere „Antworten“ findet, als sie sie vom verbalen Austausch her gewohnt sind.

Im Folgenden werden schwerpunktmäßig drei Projekte vorgestellt:
1) „HEIMAT: Experiment gelungen?“ – Ein Photographie-Literatur-Projekt
2) „Die letzte Reise“ – ein Projekt mit dem Photographen Siegfried Baron
3) „Gesichter“ – ein Projekt mit dem Maler und Zeichner Alexander Kapitanowski

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„HEIMAT: Experiment gelungen?“ – Ein Photographie-Literatur-Projekt

Parallel zu dem Projekt „Experiment HEIMAT“, mit dem ein Blick von außen auf den „HEIMAT-Ort“ Enger geworfen wurde (siehe unter „Vergangenes“), hatte das Rumpelstilzchen-Literaturprojekt in Zusammenarbeit mit dem Photographen Siegfried Baron unter dem Motto „HEIMAT: Experiment gelungen?“ ein Photographie-Literatur-Projekt realisiert, das neben diese Außensicht die Innensicht von Kreativen aller Altersgruppen aus bzw. mit Wurzeln in der „Widukindstadt“ Enger und dem „Wittekindskreis“ Herford stellen sollte.

Ist Heimat ein Begriff, mit dem wir heute noch etwas anfangen können? Oder wieder?
Wenn ja: Wo ist Heimat, und was macht sie aus?
Was bedeutet Heimat für die Lebensplanung?: Bleibe ich? Ziehe ich weiter?
Kann ich Heimat mitnehmen?
Wie bin ich dorthin gekommen, wo ich lebe? Wann und warum? Und ist dort (jetzt) Heimat?
Diese und andere Fragen stellten (sich) die Organisatoren. Und erhielten von 33 Autor/inn/en mehr als 100 Antworten in Form von Gedichten oder Geschichten. Diese sowie 95 Farbphotographien von Siegfried Baron sind auf ca. 250 Seiten als Buch erschienen und über den Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-755-792338). Das Buch hat das Format 21 x 15 cm und kostet 28 Euro.

Gestaltung: Siegfried Baron, Michael Hellwig

Außerdem gibt es auch einen „endlosen“ HEIMAT/EN“-Monatskalender im Format 29, 7 x 29, 7 cm mit ausgewählten Photographien und Texten. Wobei sich „endlos“ nicht nur auf die Entscheidung bezieht, keinen Kalender zu gestalten, der durch die Zuordnung von Wochentagen zu den Daten nur für ein Jahr Gültigkeit hätte. Dafür waren uns die Ergebnisse zu wertvoll. Und das Thema Heimat ist ja sicher ein endloses.

Photographie und Gestaltung Siegfried Baron

Als drittes „HEIMAT: Experiment gelungen?“-Produkt ist – ebenfalls mit einer Auswahl der Texte und Photographien – eine (Wander-)Ausstellung entstanden (18 Textilfahnen, 100 x 150 cm), die zunächst im Haus der Kulturen gezeigt wurde, aber von interessierten Veranstalter/inne/n auch ausgeliehen werden kann.

Um diese Seite nicht zu überfrachten finden sich weitere Details zu den „HEIMAT: Experiment gelungen?“-Aktivitäten der Jahre 2021/22 hier [L].

Seit dem Frühjahr 2023 wandert „HEIMAT: Experiment gelungen?“ sowohl als Ausstellung (mit und ohne begleitende Lesung) als auch „nur“ als Lesung.
Die bisherigen „Etappen“ sind …
… Münster: Bürgerhalle im Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Ausstellung 31.03. bis 14.04.2023);
… Bielefeld: Bürgerwache am Siegfriedplatz (Ausstellung 11.05. bis 05.06.2023 und Lesung am 11.05.2023);
… Osnabrück: Kunst-Quartier des BBK Osnabrück (Lesung am 25.05.2023 – Nachhörbar bei Facebookt [L], wo es allerdings leider ab Minute 16 keinen Ton mehr gibt);
… Bünde: Museum Bünde (Lesung 14.09.2023)
… Herford: Lichthof des Kreishauses (Ausstellung 23.10. bis 17.11. 2023)
… Schieder-Schwalenberg: Hanaa’s Lounge (Ausstellung vom 24.11.2023 bis 02.02.2024 und Lesungen am 24.11.2023 und zur Finissage 02.02.2024).

Die Presse berichtete mehrfach. Leider können wir die meisten Pressebeiträge nicht auf unserer Website dokumentieren.
Eine Ausnahme ist die Buchvorstellung im „Westfalenspiegel“ 3/2023. Dort wurde u.a. geschrieben: „Ein bemerkenswertes weiteres Buch“. [L]

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„Die letze Reise“ – ein Projekt mit dem Photographen Siegfried Baron

© Siegfried Baron, Hiddenhausen

Als Beitrag des Rumpelstilzchen-Literaturprojekts zu der unter dem Titel „Die letzte Reise“ vom Widukind-Museum in Enger vom 1. November 2008 bis zum 12. April 2009 veranstalteten historischen Ausstellung zum Thema Tod und Bestattung vom Mittelalter bis in die Moderne entstanden Gedichte zu zwei Bilderschauen des Photographen, Graphikers, Malers und Lyrikers Siegfried Baron (geboren 1941 in Liegnitz/Schlesien, lebt in Hiddenhausen; hat als Kartograph, Photograph, Graphiker und Ausstellungsgraphiker gearbeitet. Verschiedene Photoausstellungen, ein eigenständiger Photoband, ein Gedichtband, Multimediaprojekte). Von ihm stammte auch das Gestaltungskonzept für die Ausstellung. Die Bilderschauen waren ebenso Teil der Präsentation wie einige ausgewählte Gedichte als Poster. Darüber hinaus fand im Rahmenprogramm zur Ausstellung am 28. Januar 2009 eine Lesung der Texte im Gemeindehaus am Kirchplatz statt.
Die Zusammenarbeit zwischen Siegfried Baron und dem Rumpelstilzchen-Literaturprojekt zum Thema wurde fortgesetzt und von der Rumpelstilzchen-Seite her personell erweitert. Inzwischen sind 23 Autor/inn/en mit mehr als 120 Texten an dem Projekt beteiligt. Überwiegend sind es Texte, die entstanden, als die Verfasser/innen im Alter zwischen 14 und 18 Jahre alt waren.
Texte wurden seitdem auch bei verschiedenen multimedialen Lesungen mit wechselnder Besetzung unter dem Titel „Sprach-Bilder-Reise mit dem Tod“ präsentiert.
Ausgewählte Photos und eine Bilderschau sowie ein gefilmtes Interview von/mit Siegfried Baron und Texte (neben Gedichten auch Reflexionen bzw. ein Interview zu Sterben, Tod und dem Schreiben darüber) von sechs Mitgliedern des Rumpelstilzchen-Literaturprojekts  sind wesentliche Bestandteile des im Verlag Bergmoser + Höller als Heft 3.2014 der Zeitschrift „Deutsch betrifft uns“ erschienenen Themenhefts „Die letzte Reise – Sterben und Tod in der Lyrik“.

Dieses Material bildete den Ausgangspunkt einer Präsentation auf der didacta 2015 in Hannover. Unter dem Veranstaltungstitel „Junge Lyrik im Deutschunterricht“ konnte beispielhaft gezeigt werden, dass literarische Texte jugendlicher Autor/inn/en, also (annähernd) Gleichaltriger, einen motivierenden Zugang zu evtl. als schwierig empfundenen Themen darstellen können.

Als Weiterentwicklung des Präsentationskonzepts entstand die Wanderausstellung „Requiem – Betrachtungen zum Deutschen Requiem von Johannes Brahms“. Sie wurde erstmalig vom 8. bis 25. November 2010 in der Stiftskirche Enger gezeigt. Im Rahmen der Eröffnung gab es eine Kurzlesung des Rumpelstilzchen-Literaturprojekts. Begleitend zur Ausstellung gestalteten Rumpelstilzchen-Mitglieder außerdem einen literarischen Gottesdienst.

Literaturgottesdienst in der Stiftskirche in Enger, 14.11.2010 – © Siegfried Baron, Hiddenhausen

„Requiem“ ist als Wanderausstellung konzipiert und kann von interessierten Institutionen (mit und ohne Begleitprogramm des Rumpelstilzchen-Literaturprojekts) ausgeliehen werden. Die Präsentation besteht aus 65 Fahnen, die als Haus-in-Haus-Installation aufgebaut wird.

© Siegfried Baron, Hiddenhausen

Bisher gab es nach der Stiftskirche in Enger fünf weitere Ausstellungs-Stationen:
Lemgo (St. Marien, 26.10. – 26.11.2014)
Bünde-Ennigloh (Kreuzkirche, 21. – 30.10.2015)
Herford (St. Marien, 06.11. – 03.12. 2016) – mit Literaturgottesdienst am Volkstrauertag
Bielefeld (Stadtbibliothek, 16.01. – 16.02.2018)
Halle (Städtische Galerie Alte Lederfabrik, 25.11.2018 – 13.01.2019)

St. Marien, Lemgo; Kreuzkirche, Bünde-Ennigloh; Stadtbibliothek Bielefeld; Städtische Galerie Alte Lederfabrik, Halle – © Siegfried Baron, Hiddenhausen

Die Präsentation ist nach wie vor ausleihbar (Kontakt über das Rumpelstilzchen-Literaturprojekt).
Eine Auswahl der Texte und Bilder ist 2017 in Buchform erschienen: Hellwig, Michael; Baron, Siegfried (Hrsg.): Weiterfliegen – eine Sprach-Bilder-Reise mit dem Tod. Chora Verlag, Duisburg 2017. ISBN 978-3-929634-72-3.
Das Projekt ist damit noch nicht abgeschlossen. Es gibt Überlegungen, es weiterzuführen, wenn sich passende Gelegenheiten bieten.

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„Gesichter“ – ein Projekt mit dem Maler und Zeichner
Alexander Kapitanowski

(c) Alexander Kapitanowski, Enger

Der Kontakt zu dem Maler und Zeichner Alexander Kapitanowski [L] entstand, als seine Tochter 2011 Mitglied im Rumpelstilzchen-Literaturprojekt wurde.
Das Rumpelstilzchen-Literaturprojekt hatte ja schon in der Vergangenheit interessante Erfahrungen mit der Kooperation mit bildenden Künstler/inne/n gemacht, und in diesem Fall war es nahezu zwangsläufig, über ein gemeinsames Projekt nachzudenken.
Ein erstes Ergebnis war 2012 das Ausstellungsprojekt „Gesichter“. Rumpelstilzchen-Mitglieder schrieben Texte zu Porträtzeichnungen von Alexander Kapitanowski. Außerdem zeichnete er Porträts von Rumpelstilzchen-Mitgliedern. – Zu denen dann auch Texte entstanden.
Erstmals gezeigt wurden Ergebnisse des Projekts im Herbst 2012 in der Galerie im Rathaus in Spenge.
In der Folgezeit wurden weitere Präsentationen realisiert, für die das Projekt weiterentwickelt wurde:
Bad Salzuflen-Schötmar (Das Fachwerk, 08.06. – 06.07.2014)
Detmold (KlangBildGespräch in der Klangwerkstatt des Ensemble Horizonte, 31.10.2014)
Halle/Westfalen (unter dem Titel „Meine Brüder suche ich.“; gemeinsam mit Eva Volkhardt; Städtische Galerie Alte Lederfabrik, 24.01. – 28.02.2016)
Höxter (unter dem Titel „Gehen – Bleiben – Zurückkehren? – jüdische Porträts“; Forum Jacob Pins, 03.04. – 22.05.2016)
Enger (unter dem Titel „Meine Brüder suche ich.“; gemeinsam mit Eva Volkhardt; Galerie im Gerbereimuseum, 05.03. – 30.04.2017)

In der vom Förderverein des Widukind-Gymnasiums herausgegebenen WGE-Jahresschrift 2016 ist ein längerer Bericht [L] zum Projekt erschienen.
Das Projekt ist inzwischen beendet worden.

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